ISE: Sonnenfinsternis könnte zu Problemen in Stromnetzen sorgen

18.03.2015 von
Am 20. März 2015 wird es auch in Deutschland eine partielle Sonnenfinsternis geben. Nach Angaben des Fraunhofer-Institut ISE könnte das Naturphänomen zu Problemen in den Stromnetzen sorgen.
 
„Kritisch wird es dann, wenn der Mond die Sonne wieder freigibt“, so Prof. Bruno Burger vom ISA in einem Interview des Deutschlandfunks. „Denn dann kämen innerhalb von einer Stunde zwölf Gigawatt an Leistung, soviel wie neun Kernkraftwerke produzieren.“
 
Die Wissenschaftler des ISE wollen die Auswirkungen der Sonnenfinsternis  studieren, um deren Auswirkungen auf das deutsche Stromnetz zu ermitteln. Die Sonnenfinsternis funktionieren dabei wi ein Zeitraffer, den was sonst in zehn Stunden laufe, laufe dann in zwei Stunden ab, so Burger weiter.

Circa 18 Gigawett mehr Leistung nach Sonnenfinsternis

 
Wenn die Sonne am Tag der Sonnenfinsternis ganz normal aufgeht, werden nach Berechnungen des ISE in Deutschland rund zwölf Gigawatt Solarstrom produziert. Das entspricht der Leistung der neun Kernkraftwerke der Bundesrepublik. Durch die Sonnenfinsternis geht die Leistung auf die Hälfte zurück, auf sechs Gigawatt. Nach der Sonnenfinsternis steigt die Leistung auf circa 18 Gigawatt ungefähr. Dieser enorme Leistungsanstieg in kurzer Zeit muss durch den konventionellen Kraftwerkspark ausgeregelt werden.
 
Dieser Leistungsanstieg wurde nach Angaben des ISE für den Fall berechnet, wenn die Sonnenfinsternis bei bedecktem Himmel einbricht, wie es wohl vor allem im Norden Deutschlands der Fall sein wird. Bei unbedecktem Himmel könnte der Leistungsanstieg sogar 24 Gigawatt betragen.
 
Falls es durch die Sonnenfinsternis zu einem Black-Out kommen würde, können laut ISE Pumpspeicher-Kraftwerke am schnellsten einspringen. Etwas längerfristiger könnten Erdgas- und Steinkohlekraftwerke einspringen. Braunkohle- und Kernkraftwerke könnten aufgrund ihrer niedrigen Dynamik im Bereich der Sonnenfinsternis nicht viel mithelfen.

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