Brandrisiken von Photovoltaik-Anlagen
Fast vier Jahre hat ein Forscherteam aus Deutschland und der Schweiz die Brandrisiken bei Photovoltaik-Anlagen zur Erzeugung von Sonnenenergie untersucht. Unter Federführung von TÜV Rheinland zusammen mit Fraunhofer ISE haben die Experten einen kostenlosen Leitfaden mit Empfehlungen für die brandschutzgerechte Planung, Installation und den Betrieb von Photovoltaik-Anlagen veröffentlicht. Dieser Bericht kann unter www.pv-brandsicherheit.de im Internet abgerufen werden.
Die Forscher konnten in den zurückliegenden Jahren mit Gewissheit in rund 210 Fällen feststellen, dass Brände durch Photovoltaik-Anlagen verursacht wurden. Davon blieb der Schaden in 130 Fällen auf die Photovoltaik-Anlagen begrenzt. Zum Vergleich: In Deutschland sind über 1,5 Millionen Photovoltaik-Anlagen im Betrieb. Nach Ansicht der Experten sei allerdings bereits absehbar, dass in den kommenden Jahren ein Anstieg von Bränden durch Photovoltaik-Anlagen zu erwarten ist. Denn mit zunehmender Alterung der Materialien werden Isolationsfehler, Kontaktprobleme und Übergangswiderstände zunehmen. Vor diesem Hintergrund ist der jetzt veröffentlichte technische Leitfaden Photovoltaik-Anlagen besonders wichtig, da er Hilfen zur Reduzierung der Risiken von Photovoltaik-Anlagen bietet.
Der Leitfaden gibt Auskunft zur Bewertung möglicher Brandrisiken von Photovoltaik-Anlagen sowie die Möglichkeiten zur Reduzierung des Risikos zur Entstehung von Bränden. Ziel ist es, auf allen Ebenen - von der Planung über die Auswahl der Photovoltaik-Anlagen, die Installation und den Netzanschluss mit Abnahme bis zum dauerhaften Betrieb - und selbst im Schadenfall ein größtmögliches Maß an Sicherheit zu schaffen, um die Photovoltaik-Anlagen als verlässliches Element einer zukunftsfähigen Energieversorgung zu etablieren. Deutschland ist hierbei insbesondere wegen der breiten und langjährigen Erfahrung beim Einsatz von Solarenergie zur Stromerzeugung ein wichtiger internationaler Leitmarkt.