Stadtwerke klagen gegen Kernkraftwerk Hinkley Point
Das Kernkraftwerk Hinkley Point in England soll um zwei Reaktorblöcke erweitert werden. Gegen die Milliardensubventionen für dieses Projekt klagen jetzt fünf Stadtwerke aus Baden-Württemberg, wie die FAZ berichtet. Der Grund ist, dass der Strom aus dem Kernraftwerk Hinkley Point ins europäische Netz eingespeist wird.
43 Milliarden werden die Neubauten des Kernkraftwerk Hinkley Point kosten. Das Kernkraftwerk Hinkley Point soll ab 2023 dann 7 Prozent des englischen Stroms erzeugen, gleichzeitig soll Strom auch nach Europa und folglich auch nach Deutschland exportiert werden. Das sorgte bereits letztes Jahr im November für Beschwerden vor der EU-Kommission. Mittlerweile haben sich dem Vorhaben neben den fünf Stadtwerken auch der österreichische Anbieter Ökostrom AG sowie 75000 Bürger angeschlossen.
Vom großen Nachteil wären die Subventionen für Blockheizkraftwerke, die mit der fortschrittlichen Kraft-Wärme-Kopplung arbeiten. Bereits jetzt ist die Zukunft dieser Art von Kraftwerke ungewiss. Mit einem steigenden Angebot und sinkenden Strompreisen an Börse, würden die KWK-Kraftwerke jedoch noch unrentabler werden. Gleichzeitig könnte durch die sinkenden Strompreise an der Börse auch die EEG Umlage steigen. Aktuell lassen die Stadtwerke ein Gutachten über die Milliardensubventionen anfertigen. Von dessen Ergebnis hängt ab, ob die Stadtwerke klagen.
Insgesamt kann der französische Kernkraftwerkbetreiber EdF, der das Kernkraftwerk Hinkley Point betreibt mit Subventionen im Wert von bis zu 24 Milliarden Euro rechnen. Bezahlt werden diese Subventionen zum Großteil von den englischen Verbrauchern in Form höherer Stromrechnungen.