Atom-Rücklagen in Gefahr

29.07.2015 von

Die Atom-Rücklagen, die die Energiekonzerne Eon und RWE gebildet haben, könnten in Gefahr sein. Das geht aus einem neuen Gutachten von Bündnis 90/Die Grünen hervor.

Laut einem Bericht der „Süddeutschen Zeitung“ geht man in diesem Gutachten davon aus, dass die Atom-Rücklagen für die Finanzierung von Rückbau und Ewigkeitslasten nicht ausreichen könnten. „Sowohl bei Eon als auch bei RWE ist festzustellen, dass die vorhandene materielle Substanz derzeit höchstens annähernd ausreicht, um die Gesamtheit langfristiger Verpflichtungen decken zu können“, so die Professoren Wolfgang Irrek und Michael Vorfeld von der Hochschule Ruhr West (HRW).

Atom-Rücklagen könnten zum Teil aufgebraucht sein

Nur Eon wäre in der Lage, mit der Summe materieller Vermögenswerte und Beteiligungen von 55,86 Milliarden Euro Langfrist-Verpflichtungen von 54,96 Milliarden Euro zu bedienen. Die RWE-Vermögenswerte lägen mit 41,13 Milliarden Euro zum gegenwärtigen Zeitpunkt fast zehn Milliarden Euro unter Verpflichtungen von 50,7 Milliarden Euro. Zu den Verpflichtungen zählen neben den Atom-Rücklagen auch Rückstellungen für die Braunkohletagebaue sowie Verbindlichkeiten etwa durch Kredite.

Die beiden Professoren befürchten zudem, dass sich die wirtschaftliche Lage der Energieversorger in den nächsten Jahren weiter verschlechtern könnte. Es bestünden „Risiken, dass die heute noch vorhandene Substanz in den nächsten Jahren weiter geschmälert wird“. Wenn die Atom-Rücklagen also gebraucht werden, könnte sie zum Teil schon von den Energiekonzernen ausgegeben worden sein. Bei einem zumindest teilweisen Wegfall der Atom-Rücklagen müsste der Steuerzahler haften.

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