EHPG: Umwandlung von Abgasen in Strom
Faurecia gibt heute die Entwicklung eines besonderen Systems (EHPG) bekannt, das die fahrzeugeigene Abgaswärme in Elektrizität für Hybridfahrzeuge und in mechanische Energie für Lkws umwandeln kann.
Das Exhaust Heat Power Generation (EHPG) genannte System funktioniert nach den Prinzipien des Rankine-Zyklus. EHPG erzeugt die Elektrizität ähnlich wie ein Kraftwerk mit Hilfe eines Wärmetauschers (Verdampfers), der in den Abgasfluss eingebaut wird. Die Wärmeenergie aus den Auspuffrohren wird im Wärmetauscher auf eine Flüssigkeit übertragen. Diese wandelt die Energie in Druckdampf um und treibt einen Expander bzw. eine Turbine an.
Die Welle des Expanders bzw. der Turbine kann mit dem Getriebe eines Lkws verbunden werden und so die Räder direkt antreiben. Bei Hybrid-Pkws kann der Expander mit einem Generator gekoppelt werden. Dieser erzeugt Elektrizität, die dann in der Batterie des Fahrzeugs gespeichert wird. Der Dampf wird daraufhin erneut kondensiert und seine Restwärme an das Kühlsystem des Fahrzeugs abgegeben.
Der EHPG lässt die Fahrzeuge weniger Kraftstoff verbrauchen und damit auch weniger CO2 ausstoßen. Bei Lkws lässt sich der Kraftstoffverbrauch um 5 Prozent verringern, was die CO2-Emissionen um 40 Gramm pro Kilometer reduziert, und dies trotz des Zusatzgewichts, das dieses System mit sich bringt. EHPG erzeugt 10 bis 15 Kilowatt mechanischer Energie, was wiederum den Energie- und Kraftstoffbedarf senkt. Schätzungen von Faurecia zufolge amortisiert sich der Preis des Systems durch diese Kraftstoffeinsparungen innerhalb von zwei Jahren.
Bei Pkws mit Hybridmotor generiert EHPG zusätzlich 1 bis 2 Kilowatt an elektrischer Energie. Der Fahrer muss also erst entsprechend später auf Benzin-Antrieb umschalten. Der Kraftstoffverbrauch lässt sich so um etwa 7 Prozent senken und die CO2-Emissionen gehen um 9 Gramm pro Kilometer zurück.