Kalifornien: Smart Grid im Kleinformat
Der US-Bundesstaat Kalifornien hat sich selbst ehrgeizige Umweltziele auferlegt. Wie in Deutschland sollen bis 2020 eine Million Elektrofahrzeuge auf den Straßen fahren, im Moment sind es 132.000. Um sie mit umweltfreundlichem Ökostrom aus eigener Produktion zu versorgen, sind moderne Ladesäulen und ein Lademanagment erforderlich. In Zusammenarbeit mit der University of California in San Diego will RWE und Daimler dazu ein auf drei Jahre angelegtes Pilotprojekt durchführen, bei dem der auf dem Campus produzierte Strom aus Wind- und Sonnenenergie für die Ladung der Elektrofahrzeuge genutzt wird.
Der Campus der University of California in San Diego ist eine kleine Welt für sich. 45.000 Menschen leben und arbeiten hier. 90 Prozent der benötigten Energie werden selbst produziert. Für das Pilotprojekt wurden 26 Ladesäulen errichtet. An den Ladesäulen lädt ein Elektrowagen in 20 Minuten Strom für eine Reichweite von 100 bis 130 Kilometern.
Das Ziel des Pilotprojektes ist es die Ladesäulen intelligent in das Netz zu integrieren. Dafür testet RWE eine neue Form der Datenkommunikation nach der Norm ISO/IEC 15118. Das interessante ist, dass die Ladesäulen erkennen, wann Strom aus regenerativen Energien zur Verfügung steht, und ihn zum Laden nutzen. In dem Moment, wenn der Strom anderweitig benötigt wird, unterbricht der Ladevorgang. Auf diese Weise ist ein smartes lokales Netz entstanden dem sich auch andere Unternehmen, wie das Startup „Kn Grid“ angeschlossen haben. Das Startup bezieht Daten von Verteilnetzbetreibern, wie viel Strom im jeweiligen Netz für die Ladung von Elektroautos zur Verfügung steht. Mit diesen Informationen kann das Startup dann verhindern, dass zu viele Autos zu viel Energie zum selben Zeitpunkt aus dem Netz ziehen.