Welt-Klimakonferenz: Mehrheit der Deutschen fordert Kohleausstieg
Die breite Mehrheit der Deutschen erwartet von der Bundesregierung, unmittelbar nach der Welt-Klimakonferenz mit der Planung des Kohleausstiegs zu beginnen. 68 Prozent der Befragten in einer repräsentativen Emnid-Umfrage im Auftrag von Greenpeace beantworteten folgende Frage mit Ja: "Bundesumweltministerin Barbara Hendricks (SPD) hat erklärt, dass die Bundesregierung direkt nach der Welt-Klimakonferenz in Paris den Kohleausstieg für die kommenden 20 bis 25 Jahre angehen müsse. Stimmen Sie dem zu?"
Hendricks Äußerung im Vorfeld der Welt-Klimakonferenz war sowohl aus der CDU als auch aus dem NRW-Teil ihrer eigenen Partei kritisiert worden. Bundeskanzlerin Merkel (CDU) hatte sich nicht öffentlich geäußert. Die Wähler stehen bei der Welt-Klimakonferenz auf Seiten der Umweltministerin. 89 Prozent der SPD Anhänger und 74 Prozent der CDU/CSU-Wähler sprechen sich für einen Kohleausstieg aus.
Noch bis mindestens Freitag handelt Ministerin Hendricks in Paris auf der Welt-Klimakonferenz zusammen mit Vertretern aus 195 weiteren Staaten in Paris ein Abkommen zum Klimaschutz aus. Erst gestern hatte die Ministerin in Paris auf Welt-Klimakonferenz wiederholt, dass Deutschland seine Klimaziele nur durch einen Kohleausstieg erreichen könne. Ein Abkommen auf der Welt-Klimakonferenz soll helfen, den Temperaturanstieg zu begrenzen und die immer spürbarer werdenden Auswirkungen des Klimawandels in beherrschbaren Grenzen zu halten. Dazu müssen nach Ansicht sowohl des Weltklimarats IPCC wie auch der Internationalen Energieagentur (IEA) der Großteil der Kohle-, Öl- und Gasreserven im Boden bleiben.
Greenpeace fordert bis 2030 aus der Braunkohle auszusteigen und bis 2040 aus der Kohle insgesamt. Wie Deutschlands Energieversorgung gleichzeitig bis zum Jahr 2050 zu 100 Prozent auf Erneuerbare Energien umgestellt werden kann, hat Greenpeace unlängst im Energieszenario "Der Plan" dargelegt, wir berichteten.