DanTysk: Mehr als eine Terawattstunde Energie

08.01.2016 von



Im April ging der Windpark DanTysk offiziell in den Betrieb. Seit dem produzieren die Windanlagen 70 Kilometer vor Deutschlands Küste eine Kilowattstunde nach der anderen. 2015 war es knapp mehr als eine Terawattstunde. Das sind eine Milliarde Kilowattstunden.

DanTysk ist der erste Offshore-Windpark, für den Vattenfall die Bauverantwortung vollständig selbst übernommen hat. Von Beginn an wurden dabei die Anforderungen für den Betrieb der Anlagen in die Planung integriert. Beim Start der Planung gab es auf deutschem Grund nur einen Offshore-Windpark, der bereits Gestalt annahm: der Testpark Alpha Ventus. Dieser war enorm wichtig für die Erprobung von neuen Techniken für den Windpark DanTysk. Zwar wurden bereits zuvor Windparks vor den Küsten Dänemarks und England gebaut, doch sind diese nur schwer vergleichbar mit dem Windpark DanTysk der 90 Kilometer entfernt vor der Küste liegt.

Die Planung für den Windpark DanTysk hat Gencer Genc als Teilprojektleiter für den Betrieb zusammen mit seinem Team übernommen. Frisch vom Projekt Alpha Ventus kommend, musste der Schwabe zunächst ermitteln, welche Anforderungen überhaupt für den reibungslosen Betrieb der 80 Windanlagen von Dantysk auf hoher See erforderlich sind.

„Wir mussten erst mal alles neu überdenken um ein passendes Betriebskonzept zu erarbeiten. Im zweiten Schritt ging es dann darum, dieses umzusetzen.“ Die logistischen Anforderungen sind enorm. „Allein mehr als 50 Verträge für alle betriebsrelevanten Service-, Lizenz-, Pacht- und sonstigen Verträge haben wir in dieser Zeit ausgearbeitet“, erinnert sich Genc.

Besonders viel Arbeit floss in die Zusammenführung der Kommunikationssysteme. Denn DanTysk ist der erste Windpark mit einer Richtfunkverbindung, kombiniert mit einem digitalem Betriebsfunksystem, die über eine Distanz von 95 Kilometern funktioniert. Während der Bauphase von DanTysk war dies dort draußen die einzige kontinuierliche Kommunikationsmöglichkeit.

Ein weiterer essentieller Punkt bei der Planung von DanTysk war das technische Kommunikationssystem innerhalb des Parks. Und die ist komplex, so Beitrebsleiter Christof Huß: „Das ist eine kleine Zivilisation: eine eigene Umspannplattform sowie 80 Windkraftanlagen und eine Konverterplattform des Netzbetreibers auf deutscher Seite und eine Einsatzzentrale im dänischen Hafen Esbjerg. Die verschiedenen Kommunikations- und Betriebssysteme zusammenzuführen und funktionsfähig zu gestalten, war eine große Sache.“ Aufgrund der geografischen Nähe und der vorliegenden Infrastruktur lag Esbjerg als Basishafen für den Windpark DanTsyk nah.

Der Aufwand für den Betrieb von DanTysk ist eine besondere Herausforderung. Um die Flexibilität zu steigern, wird der Windpark als einer der ersten in Deutschland in naher Zukunft um eine autarke Wohnplattform erweitert. Das verkürzt die Wege der Monteure vor Ort und erleichtert so die Betriebsarbeit für DanTysk.

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Noch liegt die Plattform zur Fertigstellung in Ostfriesischen Emden. Aktuell beherbergt ein Wartungsschiff die Monteure vor Ort. Langfristig ist dies jedoch nicht die bevorzugte Lösung, denn die Entfernung von DanTysk zur Küste lässt eine tägliche An- und Abreise nicht zu. Währenddessen laufen die Windanlagen von DanTysk in der See und produzieren ihren Strom. In Zukunft rechnet man mit 1.3 Milliarden Kilowattstunden Stromproduktion pro Jahr.

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