Studie: Alternative zum britischen AKW Hinkley Point C
Der britische Strombedarf lässt sich erheblich kostengünstiger durch Windenergie in Kombination mit der ökologischen Speichertechnik Windgas decken, als dies mit dem geplanten Atomkraftwerk Hinkley Point C der Fall wäre. Das zeigt eine vom deutschen Ökoenergieanbieter Greenpeace Energy in Auftrag gegebene Kurzstudie des Analyseinstituts Energy Brainpool.
Die Berliner Forscher haben dafür eine Stromversorgung aus neuen Windenergieanlagen, Gaskraftwerken und so genannten Windgasanlagen berechnet, die überschüssigen Windstrom in Wasserstoff umwandeln und somit speicherbar machen. Dieses System liefert mindestens die gleiche Leistung und Versorgungssicherheit wie Hinkley Point C, kostet dabei aber rund sieben Milliarden Euro weniger als die für das Atomkraftwerk geplanten Subventionen, die sich laut Berechnungen von Energy Brainpool auf bis zu 108 Milliarden Euro summieren.
Der Bau und Betrieb aller nötigen Windenergieanlagen, Windgasanlagen und Gaskraftwerke ist im errechneten Gesamtpreis von 101 Milliarden Euro oder 110,51 Euro pro Megawattstunde enthalten. Die Windgas- oder "Power-to-Gas"-Technik gleicht natürliche, wetterbedingte Schwankungen des Windstroms aus. Sie nutzt Stromüberschüsse, um per Elektrolyse sauberen Wasserstoff und in einem weiteren Schritt Methan zu produzieren. Diese erneuerbaren Gase lassen sich im Erdgasnetz speichern und später in Gaskraftwerken erneut zu Strom wandeln.
Hinkley Point C soll 2025 ans Netz gehen. Die britische Regierung will mit dem geplanten Atomkraftwerk die Versorgungssicherheit des Landes sicherstellen und hat den AKW-Investoren eine garantierte Einspeisevergütung von umgerechnet 120,51 Euro für jede in Hinkley Point C produzierte Megawattstunde versprochen. Laut Berechnungen von Energy Brainpool summiert sich diese Vergütung über die Förderlaufzeit von 35 Jahren unter Berücksichtigung der Inflation auf rund 108 Milliarden Euro.