Die dunkle Seite von Wasserkraftwerken

23.03.2016 von


Anlässlich des Weltwassertags haben der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) und EuroNatur gefordert, wertvolle Auen und Naturrefugien an Flüssen nicht weiter Staudämmen oder Wasserkraftwerks Projekten zu opfern. Allein auf dem Balkan sei der Neubau von über 2000 Wasserkraftwerken zur Stromerzeugung geplant.

Der Bau von Wasserkraftwerken bedrohe weltweit insbesondere sogenannte "kiesgeprägte Ströme". Diese habe das Umweltbundesamt erst vor kurzem zum Gewässertyp des Jahres 2016 ernannt. BUND und EuroNatur fordern Moratorien für den Neubau von Wasserkraftwerken in Regionen, die besonders stark vom Ausbau der Flüsse bedroht sind.

„Wasserkraft gilt meist als saubere und umweltfreundliche Energiequelle. Dem ist aber nicht so, vielerorts geht ihre Nutzung mit Naturzerstörungen und Menschenrechtsverletzungen einher. Deshalb muss weltweit die Förderung solcher Staudammprojekte eingestellt und der Schutz der Flüsse und Auen deutlich verbessert werden“, sagte der BUND-Vorsitzende Hubert Weiger.

Geschützt werden müssten beim Bau von Wasserkraftwerken auch die Rechte der lokalen Bevölkerung. Ein Beispiel ist der Agua-Zarca-Staudamm am Fluss Gualcarque in Honduras, wo widerständige Naturschützer erst vor wenigen Tagen ermordet worden seien. Investoren wie Siemens müssten ihre Beteiligung an diesem für Menschen und Natur verheerenden Projekt sofort zurückziehen, forderte Weiger.

An einem Wasserkraftwerk auf dem Balkan wiederum seien die zur Weltbank gehörende International Finance Corporation und die österreichische Entwicklungsbank beteiligt. Diese finanzierten beispielsweise die Zerstörung eines Nebenflusses der Vjosa in Albanien, die eine der letzten Wildflüsse in Europa sei.

Ein Hintergrundpapier zu den genannten Wasserkraftwerken finden Sie im Internet unter:www.bund.net/pdf/wasserkraftprojekte.

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