Bundesagentur: Verbraucher sollen wechseln
Der Präsident der Bundesnetzagentur, Matthias Kurth, hat heute alle Gasverbraucher aufgefordert, die neuen Wechselmöglichkeiten im Gasmarkt aktiv wahrzunehmen. Kurth rät allen Verbrauchern, Angebote neuer Gasversorger zu prüfen und bewusst in Anspruch zu nehmen. "Erst das Zusammenspiel zwischen Impulsen der Bundesnetzagentur und dem Verhalten der Verbraucher kann effektiven Wettbewerb bewirken", sagte Kurth. Während der Wettbewerb zwischen Gasversorgern auf der Industriekundenebene schon heute eine nennenswerte Größenordnung erreicht (die Wechselrate lag hier bei ca. 5 Prozent im Jahr 2007), galt es auf Haushaltskundenebene angesichts einer Wechselrate von nur ca. 1 Prozent im Jahr 2007, für das Massengeschäft geeignete Marktbedingungen zu schaffen. Die Bundesnetzagentur hat mit ihren Festlegungen zum Lieferantenwechsel sowie zu neuen Regelungen für den sog. Bilanzausgleich erforderliche und richtungweisende Vorgaben gesetzt. Es ist davon auszugehen, dass mit der Implementierung dieser massengeschäftstauglichen Regelungen zum 1. August bzw. 1. Oktober 2008 eine deutliche Belebung des Wettbewerbs im Haushaltkundensegment des Gasmarktes eintreten wird. Zwar haben Haushaltskunden bereits heute die Möglichkeit, in der Regel mindestens einen alternativen Anbieter zum bisherigen Versorger zu wählen. Allerdings kann gegenwärtig noch nicht von einem flächendeckenden Wettbewerb im Gasbereich gesprochen werden. Durch die Maßnahmen der Bundesnetzagentur wird nunmehr die Zahl der Gaslieferanten im Jahr 2009 deutlich ansteigen. "Der so entstehende Wettbewerb kann gemeinsam mit dem Regulierungsrahmen dazu beitragen, den Anstieg der Gaspreise bei weiter steigenden Bezugspreisen zu dämpfen", so Kurth. "Insgesamt hat sich der deutsche Gasmarkt seit Beginn der Gasmarktregulierung durch die Bundesnetzagentur vor drei Jahren stetig in Richtung Wettbewerb entwickelt. Mittlerweile orientieren sich etablierte Unternehmen hin zu einer wettbewerblichen Ausrichtung. Zuvor verschlossene Absatzmärkte im In- und Ausland öffnen sich zunehmend. Für die nahe Zukunft werden die Wechselangebote für Letztverbraucher spürbar zunehmen. Dies ist ein wesentlicher Erfolg unserer Arbeit", resümierte Kurth.