Bundesnetzagentur droht Gasnetzbetreibern
Die Bundesnetzagentur hat jetzt gegen fünf Gasnetzbetreiber ein Missbrauchsverfahren eingeleitet mit dem Ziel der Marktgebietszusammenlegung. Dies war notwendig geworden, nachdem die Unternehmen RWE Transportnetz Gas GmbH, E.ON Gastransport AG & Co. KG, EWE Netz GmbH, Erdgas Münster Transport GmbH & Co. KG und Gasunie Deutschland Transport Services GmbH ihre Zusagen widerrufen hatten, ihre bisher gesonderten fünf L-Gas-Marktgebiete (Gas mit niedrigem Brennwert) zu zwei Marktgebieten zusammenzulegen. Diese Unternehmen hatten zugesagt, dass der Zusammenschluss bis zum Beginn des neuen Gaswirtschaftsjahres am 1. Oktober 2008 erfolgt. "Es besteht der Verdacht, dass die Unternehmen gegen die gesetzlichen Vorgaben, die Anzahl der Teilnetze und Bilanzzonen möglichst gering zu halten, verstoßen. Außerdem haben sich die Marktgebiete nicht an den Eigentumsgrenzen, sondern an möglichen Kapazitätsengpässen und technischen Möglichkeiten der einzelnen Netze auszurichten. Vieles spricht dafür, dass die Unternehmen auch dies missachten", sagte Matthias Kurth, Präsident der Bundesnetzagentur: "Das Ziel muss ein einziges L-Gas-Marktgebiet sein". "Die weitere Verringerung der Marktgebiete ist dringend erforderlich, um den immer noch unzureichenden Wettbewerb im Gasmarkt voranzubringen und damit günstigere Bedingungen für die Verbraucher auch zum Wechsel ihres Lieferanten zu schaffen", so Matthias Kurth. "Die Unternehmen haben ohne stichhaltige Begründung ihre Zusage zur Zusammenlegung von Marktgebieten widerrufen. Jetzt muss das Ziel sein, ein einziges L-Gas-Marktgebiet zu schaffen. Damit würde die Kleinteiligkeit und Zersplitterung der L-Gas-Marktgebiete endgültig beseitigt." Mit einer Zusammenlegung von Marktgebieten werden der Marktzutritt neuer Anbieter erleichtert, die Transportabwicklung in der Fläche vereinfacht sowie eine Steigerung der Liquidität im Gasnetz gesteigert.