Großbritannien: Heizen oder Essen?
"Heat or eat", Heizen oder essen, ist die griffige Darstellung des Problems, vor dem einkommensschwache Familien in Großbritannien stehen. Entweder muss das Geld für Nahrungsmittel oder Erdgas ausgegeben werden, für beides reicht es nicht. Wie der Bund der Energieverbaucher meldet, will die britische Regierung jetzt sozial schwachen Familien helfen. Viele englische Haushalte können Strom und Gas nicht mehr bezahlen. 2,4 Mio Rentner-Haushalte geben aktuell mehr als 10% ihres Geldes dafür aus. Sozialschwache, Rentner und arbeitslose Familien mit einem Kind unter fünf Jahren, insgesamt 7,5 Mio Familien, erhalten einen Kostenzuschuss für ihre Heizkostenrechnungen. Es gibt "Schlecht-Wetter-Zahlungen" von 8,50 Pfund pro Woche bei Temperaturen ab 0 Grad. Sinkt die Temperaturen sieben Tage hintereinander auf 0 Grad oder niedriger ab, wird auf 25 Pfund aufgestockt. Die Heizöl-Rechnungen von 60.000 zahlungsunfähigen Kunden werden eingefroren. Außerdem will die Regierung die Wärmedämmung in Häusern vorantreiben. Dazu müssen Energieunternehmen in den nächsten drei Jahren umgerechnet über 1,1 Mrd Euro zusätzlich in einen Fonds einzahlen. Daraus erhalten bis zu 10 Mio Haushalte die Kosten für Wärmedämmung oder effizientere Heizsysteme voll oder halb erstattet. Die sechs britischen Energieversorger haben in diesem Jahr in zwei Preisrunden die Gaspreise um 38% bis 56% und die Strompreise um 24% bis 36% erhöht und ihre Dividenden 2007 um 16% auf 1,64 Mrd Pfund gesteigert.