Gasstreit: Deutschland eventuell betroffen
Im sogenannten "Gasstreit" zwischen Russland und der Ukraine um unbezahlte Gasrechnungen in Milliardenhöhe droht der Gasmonopolist Gazprom immer deutlicher mit einem Lieferstopp. Da 80% des Gases, das Russland nach Deutschland liefert, über Ukrainisches Staatsgebiet läuft, wäre davon auch Deutschland betroffen. Für den Privatkunden wird das jedoch zumindest vorerst keine Auswirkungen haben.
Der Hintergrund: Die Ukraine kann die hohen Gasrechnungen nicht gezahlen, die durch die Lieferungen der Gazprom entstanden sind. Auch mehrere Termine und Verhandlungen haben bislang zu keinem Ergebnis geführt. Ab Januar wird Russland deshalb wahrscheinlich kein Gas mehr an die Ukraine liefern. In persönlichen Gesprächen und Briefen warnte die Gazprom ihre westlichen Kunden schon vor einem möglichen Lieferstopp. Laut Handelsblatt ist Gazprom der Auffassung, dass die Position der Ukraine "zu einer Störung der Lieferstabilität in Europa führen könnte".
Die Ankündigung hat in den vergangenen Wochen dazu geführt, dass sich Vertreter des Bundeswirtschaftsministeriums mit den Energiekonzernen in Deutschland kurzgeschlossen haben. Im Resultat sind die Gasspeicher gut gefüllt, Deutschland ist vorbereitet. Genaue Angaben über die Vorräte in deutschen Speichern sind nicht zu bekommen, angeblich hielten sie aber auch bei einem völligen Versiegen der russischen Lieferungen mehrere Wochen. Außerdem würden alternative Gaslieferanten geprüft. Der Endverbraucher wäre also zumindest vorerst nicht betroffen.