Strategische Gasreserve unnötig?

Zwei Verbände schalten sich jetzt in die Diskussion um eine strategische Gasreserve ein. Diese sei unnötig, erkärte er, eine Reserve nach dem Vorbild der Ölreserve sein nicht notwendig. "Die deutschen Gasversorger unterstützen schon jetzt auf der Basis privatwirtschaftlicher Verträge die Belieferung anderer europäischer Länder mit Erdgas", sagte Martin Weyand, Geschäftsführer des Bundesverbandes der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) anlässlich der heutigen Beratungen in Brüssel über die aktuelle Erdgas-Liefersituation in Europa.
 
Es käme einer Zwangsenteignung gleich, wenn diese Leistungen verstaatlicht würden. Vielmehr müsse es darum gehen, so Weyand, europaweit die politischen Rahmenbedingungen für Investitionen in Speicherkapazitäten und die weitere Verknüpfung des europäischen Gasleitungsnetzes zu verbessern, um die Versorgungssicherheit in Europa weiter zu erhöhen. Den Forderungen nach einer strategischen Erdgasreserve erteilte Weyand eine klare Absage. "Eine zusätzliche strategische Erdgasreserve würde das Erdgas weiter verteuern und die Verbraucher unnötig belasten. Investitionsanreize in Erdgasspeicher würden sinken. Das wäre vor dem Hintergrund der aktuellen
Finanz- und Wirtschaftskrise das falsche Signal. Ein staatlicher Eingriff steht letztendlich nicht für mehr, sondern für weniger Versorgungssicherheit", führte Weyand weiter aus.
 
Auch der Bundesverband der Dt. Industrie (BDI) spricht sich gegen eine staatliche Gasreserve aus. Die Einführung einer staatlich kontrollierten Gasbevorratung lehnt der BDI als unflexibel und für die Verbraucher zu teuer ab. "Der BDI fordert von der Bundesregierung ein ganzheitliches Energiekonzept, das auf einem breiten Energiemix von Energieträgern, Bezugsländern und Lieferwegen aufbaut. Zentrale Bedingung muss die europaweite und nationale Versorgungssicherheit sein."

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