Gasstreit: Das Warten auf die Lösung
Während hinter den Kulissen verhandelt wird und die EU ihren Druck auf die Streithähne Ukraine und Russland erhöht, frieren die Menschen in Osteuropa. Und es zeigt sich, wie abhängig Deutschland von Energielieferungen Russlands ist.
Diskutiert werden einige Modelle, wie Deutschlands Energieversorgung sicherer werden könnte. Die populärsten:
Energie sollte beispielsweise über weitere Pipelines wie die geplante Nabucco-Pipeline nach Europa kommen. Allein: Auch die weiteren Lieferländer in der Strategischen Ellipse sind politisch nicht gerade die stabilsten. Kronberger: "Derzeit haben wir kein Leitungsproblem, sondern ein Gasproblem. Im Wesentlichen werden die Russen in Zukunft bestimmen, wer Gas bekommt und wer nicht. Sie haben ihre Finger in Afrika, im Iran, in Nordafrika überall drin."
Heiß diskutiert wird auch Flüssiggas als Alternative. LNG würde komplett ohne Pipelines ins Ausland funktionieren, bislang deckt Flüssiggas nur neun Prozent des europäischen Gasverbrauchs. Hier steckt Potential.
Was in dieser Krise auch deutlich wird: Theoretisch könnten die Niederlande mehr Gas liefern und so den Ausfall Russlands zum Teil kompensieren. Tatsächlich aber klappt das nicht, weil die innereuropäischen Pipelines völlig überlastet sind. Das Netz muss ausgebaut werden, ebenso die Speicherkapazitäten.
Europa insgesamt hat noch riesige Potentiale zum Energiesparen. Rohstoffe, die nicht importiert werden müssen, sparen am meisten. Allein Deutschland gab in neun Monaten des Jahres 2008 22,5 Milliarden für Energie aus Russland aus.