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Nach dem Gasstreit ist vor dem Gasstreit?
Der jüngste Streit mit der Ukraine werfe einen dunklen Schatten auf Russland als verlässlichen Rohstoffanbieter, so Fatih Birol, Chefökonom der Internationalen Energieagentur (IEA). Auf NDR Info sagte Birol weiter, er erwarte, dass es in den kommenden Jahren zu noch längeren Lieferausfällen kommen könne. Der IEA-Chefökonom forderte Deutschland auf, seine Energieimporte stärker als bisher auf verschiedene Lieferanten auszurichten.
In Anspielung auf die geplante Ostsee-Pipeline nach Mecklenburg-Vorpommern sagte Birol, man müsse sich genau überlegen, ob durch solche Projekte das Risiko einer Abhängigkeit von Russland vergrößert werde oder nicht. Eine Alternative sei es, Flüssiggas beispielsweise aus dem Mittleren Osten zu importieren. Der Energiekonzern Eon hatte entsprechende Pläne für ein Flüssiggas-Terminal in Wilhelmshaven im vergangenen Jahr auf Eis gelegt. Birol betonte, er gehe davon aus, dass auch die Bundesregierung ihre Energiepolitik überdenken werde. Der Gasstreit habe viele Politiker und Bürger stark verunsichert.