Zweiter Gasstreit nach 40 Jahren entschieden
Der Internationale Gerichtshof in Den Haag hat in einem 40 Jahre alten Territorialstreit zwischen Rumänien und der Ukraine ein bindendes Urteil gefällt. Nach der Entscheidung vom Dienstag erhält Rumänien den größeren Anteil des energiereichen Gebiets im Schwarzen Meer. In der Region liegen milliardenschwere Erdgasvorkommen.
Die Ressourcen werden in dem Dokument des Weltgerichtshofs allerdings gar nicht erwähnt. Deshalb blieb die Frage der Zugangsrechte zu dem Erdgas und zehn Millionen Tonnen Öl in der Region vorerst ungeklärt. Gleichwohl begrüßten beide Staaten die Entscheidung. Der rumänische Gesandte Bogdan Aurescu zeigte sich erfreut darüber, dass sein Land fast 80 Prozent des rund 12.000 Quadratkilometer großen Gebiets erhalten habe. Rumänische Medien spekulierten, das der Zugang zu den dortigen Ressourcen das Land von russischen Energielieferungen unabhängiger machen könnte. Der stellvertretende ukrainische Außenminister Oleksandr Kuptschyschyn würdigte das Urteil als weisen Kompromiss, mit dem "eine zivilisierte Lösung" gefunden worden sei.
Nun müssten Geologen ausrechnen, welche Ressourcen beide Länder potenziell nutzen könnten.