Heizungen haben Modernisierungsstau
Die Bundesregierung hat die neue Energieeinsparverordnung zum Herbst 2009 beschlossen, die auch erweiterte Förderprogramme für die Gebäudesanierung umfasst. Für neue Heizungsanlagen erhalten Privathaushalte jedoch keine zusätzlichen Anreize. Die Initiative Erdgas pro Umwelt (IEU) sieht hier deshalb ein erhebliches Verbesserungspotential.
Bereits seit dem 1. Januar 2009 unterstützt die Bundesregierung Bauherren bei der Installation moderner Heizungen, indem sie den Kesselaustausch als Einzelmaßnahme mit einem Zuschuss von fünf Prozent fördert. Der Zuschuss wurde im Rahmen der Neuauflage der KfW-Förderprogramme zum 1. April 2009 jedoch nicht erhöht. Im Vergleich: Eine Komplettsanierung zum Effizienzhaus70 erhält beispielsweise 17,5 Prozent Förderung. "Die Heizungserneuerung ist trotz erheblicher Energieeffizienz-Vorteile immer noch benachteiligt gegenüber anderen Sanierungspaketen der KfW", sagt Bernard Funk, Sprecher der IEU, und fordert eine Gleichberechtigung der Maßnahmen zur Steigerung von Energieeffizienz bei der Gebäudesanierung.
39 Prozent der Eigenheimbesitzer würden bei Aussicht auf eine staatliche Förderung ihre alte Heizungsanlage modernisieren, so das Ergebnis einer EMNID-Umfrage. "Das zeigt, wie wichtig es ist, stärkere Anreize zu schaffen und Sanierungswillige nicht mit zu großen Investitionen gleichzeitig zu belasten", sagt Bernhard Funk. In deutschen Haushalten gibt es derzeit drei Millionen Heizungsanlagen, die älter sind als 18 Jahre, so die aktuelle Statistik des Bundesverbands des Schornsteinfegerhandwerks. Würden diese durch eine erdgasbetriebene Brennwertheizung ersetzt, ergäbe sich ein jährlicher Einspareffekt von rund acht Millionen Tonnen CO2.