"Nabucco"-Pipeline: Gipfeltreffen in Prag
Heute treffen sich Repräsentanten der Europäischen Union mit Vertretern aus Ägypten, der Türkei, Aserbaidschan und anderen ehemaligen Teilrepubliken der Sowjetunion, um über die geplante „Nabucco“-Pipeline und andere Energieprojekte im sogenannten „südlichen Korridor“ zu verhandeln.
Von Seiten der EU werden, wie die österreichische Zeitung „Der Standard“ berichtet, neben der tschechischen EU-Ratspräsidentschaft auch Kommissionspräsident José Manuel Barroso und Energiekommissar Andris Piebalgs in Prag vertreten sein.
„Unser politisches Ziel ist es, dass mit den Produzentenländern sichergestellt wird, dass eine bestimmte Menge von den diskutierten Volumina für den EU-Markt reserviert ist“, so ein Kommissionsbeamter in Brüssel. Wenn die EU keine entsprechenden Abkommen für Gaslieferungen nach Europa schließe, werde das Gas nach China und Russland strömen.
Zum „südlichen Korridor“ gehört neben der Nabucco-Pipeline auch die geplante Erdgasleitung ITGI über die Türkei nach Italien sowie das jüngste Pipeline-Projekt „White Stream“, das Georgien direkt über das Schwarze Meer mit Rumänien verbinden soll.
Die EU hofft, bis 2020 mehr als fünf Prozent ihres Gasverbrauches oder mindestens 60 Milliarden Kubikmeter Erdgas pro Jahr aus dem kaspischen Raum und dem Nahen Osten nach Europa zu bringen.