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Greenpeace kritisiert Nabucco-Pipeline
Die Umweltschutzorganisation Greenpeace übt heftige Kritik an der Unterzeichung des Vertrages zum Bau der Nabucco-Gaspipeline, die heute in Ankara geschehen soll. In den nächsten Jahren wird Strom aus Sonnenenergie deutlich billiger sein als jener aus Erdgas", kommentiert Greenpeace-Energieexperte Jurrien Westerhof das Vorhaben.
Durch die Nabucco-Pipeline soll zunächst Gas vom Kaspischen Meer - unter Umgehung Russlands - durch die Türkei in die Europäische Union fließen. In einem späteren Stadium könnten sich auch Staaten aus dem Nahen und Mittleren Osten anschließen. Die Gesamtkosten würden - der aktuellen Planung zufolge - rund acht Milliarden Euro betragen. Die Greenpeace-Kritik richtet sich vor allem gegen die langfristige Festlegung auf Gas für die Energieversorgung. Damit wird der Ausbau von Erneuerbaren Energien gebremst, weil mit der Entscheidung für eine neue Erdgas-Pipeline auch die Entscheidung für die Errichtung von weiteren Gaskraftwerken fällt. Die Inbetriebnahme der Nabucco-Pipeline - mit einer Kapazität von über dreißig Milliarden Kubikmeter jährlich - würde bedeuten, dass die europäischen CO2-Emissionen jedes Jahr um sechzig Millionen Tonnen zunehmen würden.
Mit den Kosten, die der Bau der Nabucco-Pipeline verschlingt, könnte man zum Beispiel rund 8.000 Megawatt Windenergie beziehungsweise viertausend große Windräder in Betrieb nehmen - das entspricht einer deutlich größeren Strommenge, als alle österreichischen Haushalte gemeinsam benötigen. Die jährlichen Ausgaben für Gas würden dagegen rund fünf Milliarden Euro betragen, was weiteren 2.500 Windrädern jährlich entspräche. Darüber hinaus wird Gas auch immer teurer.
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