Sanieren im Sommer
Wenn die heißen Tage des Jahres anbrechen, beginnt die Saison der Sanierer. „Der Sommer mit seiner beständigen, meist trockenen und vor allem warmen Witterung ist genau die richtige Zeit, um größere Sanierungen am Haus anzugehen“, erklärt Dipl.-Ing. Dirk Mobers, Themenfeldleiter energieeffizientes Bauen bei der EnergieAgentur.NRW. Vor allem die „Großprojekte“ wie Dämmung, Erneuerung der Heizungsanlage oder Austausch von Fenstern lassen sich angenehmer im Sommer ausführen.
Die energetische Sanierung des Gebäudebestands gewinnt bei weiter steigenden Energiekosten und im Rahmen der Klimaschutzbemühungen zunehmend an Bedeutung. Richtig ausgeführt, lassen sich gerade bei älteren Gebäuden die Nebenkosten erheblich reduzieren. „In der Praxis gibt es viele Beispiele für eine erfolgreiche Sanierung, bei denen der Energieverbrauch um bis zu zwei Drittel reduziert werden konnte“, so Mobers. Der Schlüssel zum Erfolg liege dabei vor allem in der Gebäudehülle. Mobers: „Werden Fassaden, Fenster und oberste Geschossdecken vernünftig gedämmt, reduziert sich der Heizenergiebedarf und die neue Heizungsanlage kann eine Nummer kleiner ausfallen.“
Vom Gesamtenergieverbrauch eines Privathaushaltes entfallen mehr als zwei Drittel auf die Raumheizung. Die Verschwendung von Heizenergie beispielsweise in Nordrhein-Westfalen ist gigantisch. Drei Viertel der Gebäude sind vor 1980, also vor der ersten Wärmeschutzverordnung, errichtet worden. Durch eine wärmetechnische Sanierung ließe sich der Heizenergieverbrauch bei diesen Gebäuden im Durchschnitt um zwei Drittel reduzieren. Bei einer Gebäudemodernisierung ist es fast immer wirtschaftlich sinnvoll über die gesetzlichen Mindestanforderungen beim baulichen Wärmeschutz hinauszugehen.
Die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) fördert Gesamt- und Einzelmaßnahmen über zinsgünstige Darlehen oder Zuschüsse. Gebäudeeigentümer finden Tipps zur Dämmung und weitere Hilfen zur Sanierung auf der Internetseite der EnergieAgentur.NRW unter //www.energieagentur.nrw.de.