Deutsche Gaswirtschaft ist krisensicher
Nach Ansicht der Bundesnetzagentur ist die deutsche Gaswirtschaft so gut aufgestellt, dass sie auch eine monatelange Krise verkraften könne, ohne dass die Versorgungssicherheit der Verbraucher gefährdet werden würde. Diese Einschätzung basiert auf einer Analyse der deutschen Gaswirtschaft vor dem Hintergrund des russisch-ukrainischen Gasstreits im Winter 2008/2009, in dem die Gaslieferungen aus Russland zeitweise vollständig zum Erliegen kamen.
In der Analyse der Bundesnetzagentur wurden unter anderem Daten zur Pipeline-Auslastung an den Grenzübergängen und über die Nutzung der deutschen Gasspeicher untersucht, wie das „Handelsblatt“ berichtet. Demnach konnten die Importeinbrüche beim russischen Gas durch höhere Importe aus Norwegen und den Niederlanden mehr als wett gemacht werden – auch die deutschen Gasspeicher wurden nicht so schnell entleert, wie von Experten befürchtet. „Der deutsche Gasmarkt hat den Stresstest bestanden – und ist grundsätzlich auch für zukünftige Krisen gewappnet“, so der Präsident der Bundesnetzagentur, Matthias Kurth.
Trotz der positiven Beurteilung der deutschen Gaswirtschaft sieht die Bundesnetzagentur aber noch Raum für Verbesserungen. So könnten neue Pipeline-Projekte das deutsche Gasnetzes weiter flexibilisieren, insbesondere hinsichtlich des Gastransports von West nach Ost. Im Bezug auf die Speicherkapazitäten und den deutschen Speichermarkt fordert Kurth „mehr Transparenz und klare Regeln, damit vorhandene Kapazitäten nicht von den Speicherbetreibern zurück gehalten werden.“