Gaskonzern E.on Ruhrgas im Visier der EU
Das Augenmerk richte sich auf die Gastransportkapazitäten und die langfristigen Lieferverträge mit Kunden, sagte der Sprecher. Für das Unternehmen seien solche Langfristverträge erforderlich, um entsprechende langfristige Bezugskontrakte, wie sie beispielsweise mit Gaslieferanten wie der russischen Gazprom bestünden, erfüllen zu können. Die EU schaue sich vor allem die Transportkapazitäten an den grenzüberschreitenden Schnittstellen zu anderen Gasnetzen an.
In der vergangenen Woche hatte die „Financial Times Deutschland“ unter Berufung auf Branchenkreise berichtet, dass E.on Ruhrgas Transportkapazitäten im Ferngasnetz verknappt und damit Wettbewerber behindert haben soll. Beide Seiten verhandelten über einen Kompromiss.
Am Donnerstag war zudem bekanntgeworden, dass die EU-Kommission eine Untersuchung wegen Missbrauchs einer marktbeherrschenden Stellung durch den französischen Energieriesen GDF Suez eingestellt hat. Der Konzern habe zugesagt, die Präsenz am Markt für Gaseinfuhren deutlich zu reduzieren.
GDF Suez kündigte an, Wettbewerbern von Oktober 2010 bis 2035 einen Zugang von 30 Prozent zum Flüssigerdgas-Terminal „Montoir-de-Bretagne" zu gewähren. Zudem würden ihnen von Januar 2011 bis 2031 40 Prozent des „Fos-Cavaou"-Terminals geöffnet. Von 2014 an werde GDF Suez für einen Zeitraum von zehn Jahren einen Anteil von weniger als 50 Prozent an den Transportkapazitäten für Erdgas nach Frankreich halten. Derzeit liege der Anteil bei zwei Drittel.
Die Einleitung der Untersuchung bei Ruhrgas ist der jüngste Schritt in einer Reihe von Ermittlungen am deutschen Gasmarkt in den vergangenen Jahren.
Früher im Jahr hatte die EU die beiden Energiekonzerne E.on und GDF Suez zu einem Bußgeld von jeweils 553 Millionen Euro verurteilt. Die Kommission ahndete mit der Strafe die angebliche Aufteilung von Gasmärkten.
(ddp/jwu/mwa)
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