Gasag steigt in Stromerzeugung ein

Der Berliner Gasversorger Gasag richtet sein Geschäft neu aus und will in die Energieerzeugung einsteigen.

"Lokale Gas-Kraftwerke, die Wärme und Strom gleichzeitig produzieren, sind ein sehr vielversprechendes neues Geschäftsfeld für uns", sagte Gasag-Vorstand Andreas Prohl der Berliner Zeitung. Bei den sogenannten Block-Heizkraftwerken (BHKW) sei in den kommenden Jahren "gewaltiges neues Wachstum" zu erwarten.

Die Gasag betreibt dem Blatt zufolge derzeit BHKW-Anlagen mit knapp zehn Megawatt Stromerzeugungskapazität. "Wir werden das allerdings innerhalb weniger Jahre multiplizieren", kündigte Prohl an.

Das Unternehmen beabsichtige zum Beispiel über den Stadtvertrag mit dem Land Berlin in den nächsten beiden Jahren 100 weitere größere BHKW zu errichten. Bis 2015 werden die Gasag die Investitionen in diesem Bereich vervierfachen.

Auch bei kleineren Anlagen sieht der Gasversorger dem Bericht zufolge großes Potenzial. Nach einem erfolgreichen Testprojekt mit 20 Haushalten seien bereits von über 100 weiteren Kunden in Berlin Bestellungen für die Installation eines Mini-BHKW angenommen worden. "Wir haben bis 2014 rund 20 000 Einheiten bestellt", sagte Prohl. "Für Berlin rechnen wir bis 2014 mit etwa 2000 neuen Mini-BHKW pro Jahr."

Die Gasag will sich durch die Neuausrichtung unabhängiger vom direkten Gashandel machen. Bis 2015 solle etwa ein Viertel des Umsatzes aus anderen Quellen stammen, insbesondere aus Energiedienstleistungen. (ddp/mio/mwa)

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