Neue Heizungen braucht das Land
Zurzeit sind nur 13 Prozent der Heizungen in Deutschland auf dem aktuellen Stand der Technik und der Anteil der erneuerbaren Energien an der Wärmeversorgung liegt unter acht Prozent. Der Bundesverband Erneuerbare Energie (BEE) und der Bundesindustrieverband Deutschland Haus-, Energie- und Umwelttechnik (BDH) haben deshalb ein Papier veröffentlicht, in dem sie konkrete Maßnahmen vorschlagen, mit denen der Modernisierungsstau in deutschen Heizungskellern aufgelöst werden kann.
Ziel des Maßnahmenpaketes von BDH und BEE ist es, die großen Potenziale für Energieeinsparung und erneuerbare Energien im Wärmesektor schnell zu heben und so den Klimaschutz voranzubringen: „Über die Hälfte unseres gesamten Energieverbrauchs geht auf das Konto der Wärmeerzeugung. Doch bisher passiert viel zu wenig, um diesen Sektor effizient und zukunftstauglich zu machen“, sagt Dietmar Schütz, Präsident des BEE und BDH-Präsident Klaus Jesse ergänzt: „Der Schlüssel für mehr Effizienz liegt tatsächlich im Heizungskeller. Nur wenn das Tempo beim Austausch völlig veralteter Technik verdoppelt wird, können wir die Klima- und Ressourcen-Schutzziele erreichen. Dabei setzen wir auf die Doppelstrategie aus Effizienz und erneuerbarer Energie.“
Gemeinsames Ziel der Verbände ist es, die Erneuerungsquote bei Heizungsanlagen von heute drei auf mindestens sechs Prozent pro Jahr zu verdoppeln. Nach Ansicht der beiden Verbände sollte dafür unter anderem das bewährte Marktanreizprogramm verstetigt und auf ein Gesamtvolumen von einer Milliarde Euro pro Jahr aufgestockt werden. Darüber hinaus sollte das Nutzer-Investor-Dilemma im Mietwohnbereich aufgelöst werden, um Investitionshemmnisse abzubauen und eine umfassende Informations- und Werbekampagne der Bundesregierung angestrengt werden, die die Vorteile der Heizungssanierung bekannt macht.