Nabucco: Bauentscheidung verzögert sich
Das Nabucco-Konsortium wird voraussichtlich erst zum Jahresende die endgültige Entscheidung zum Bau der gleichnamigen Gaspipeline treffen. Damit verzögert sich das Projekt um gut sechs Monate. Ursprünglich hatte der Geschäftsführer der Nabucco Gas Pipeline International GmbH in Wien, Reinhard Mitschek, die Investitionsentscheidung für das erste Halbjahr 2010 angekündigt.
„Die finale Investitionsentscheidung für die Nabucco-Pipeline wird wohl Ende 2010 gefällt“, sagte ein Sprecher des Konsortiums am Mittwoch der Wirtschaftsnachrichtenagentur Dow Jones. Bis zur endgültigen Entscheidung über die Projektrealisierung müssten die Finanzierung sowie technische und umweltrelevante Aspekte für das Vorhaben mit geschätzten Kosten von rund 7,9 Milliarden Euro auf den Weg gebracht werden, sagte der Sprecher des Konsortiums weiter. Seit Herbst 2009 verhandelt das Konsortium mit möglichen Kreditgebern über die Finanzierung.
Nach Aussage des Nabucco-Sprechers könnte Ende 2011 mit dem Bau der 3300 Kilometer langen Gasleitung begonnen werden. Das erste Gas würde frühestens 2014 fließen. Dann sollen zunächst jährlich acht bis zwölf Milliarden Kubikmeter Erdgas über die Pipeline nach Mitteleuropa transportiert werden. Langfristig sollen es bis zu 30 Milliarden Kubikmeter pro Jahr sein.
Das Konsortium strebt ein breitgefächertes Portfolio an Lieferländern an, um die politischen Risiken einzelner Länder zu begrenzen. Als Quellenländer sind neben den zentralasiatischen Staaten wie Aserbaidschan und Turkmenistan auch der Irak und Ägypten im Gespräch. Nabucco soll Erdgas vornehmlich aus der kaspischen Region, aber auch aus dem Nahen Osten über die Türkei nach Europa transportieren und damit Europas Abhängigkeit von russischen Lieferungen eindämmen.
(ddp.djn/rab/mwa)
(ddp.djn/rab/mwa)
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