ENI-Chef: South Stream und Nabucco verbinden
Der Generaldirektor des italienischen Energiekonzerns ENI hat vorgeschlagen, die geplanten Erdgasleitungen Nabucco und South Stream teilweise miteinander zu verbinden und so die Kosten der Projekte zu reduzieren.
Alle Projektpartner sollten die beiden Gas-Pipelines an einem Abschnitt zusammenfügen, um die größten europäischen Gasverbraucher und die größten Gaslieferanten miteinander zu verbinden, so der ENI-Chef. Die Partner würden damit einen Teil der Investitionskosten sparen und ihre Einnahmen gleichzeitig vergrößern. Das berichtet die russische Informationsagentur RIA Novosti.
South Stream ist eine geplante russisch-italienische Erdgas-Pipeline, die die Lieferrouten des russischen Erdgases nach Europa diversifizieren und die Abhängigkeit des Produzenten und der Abnehmerländer von den derzeit dominierenden Transitstaaten Ukraine und Weißrussland reduzieren soll. South Stream gilt als ein Konkurrenzprojekt für die geplante Nabucco-Pipeline, die – vom kaspischen Raum her kommend – russisches Territorium umgehen soll, um Europas Unabhängigkeit vom russischen Gas stärken soll.
Die Nabucco-Pipeline soll vom kaspischem Raum unter Umgehung Russlands über Aserbaidschan, Georgien, die Türkei, Bulgarien, Ungarn, Rumänien und Österreich verlaufen und für den Transport von jährlich 31 Milliarden Kubikmeter Gas sorgen. Die Pipeline South Stream soll mit einer Jahreskapazität von 63 Milliarden Kubikmetern Gas vom russischen Hafen Noworossijsk über das Schwarze Meer bis zu Warna an der bulgarischen Küste verlegt werden.