Nabucco ringt weiter um Gaslieferverträge
Auch nachdem bekannt wurde, dass die Europäische Union 200 Millionen Euro in den Bau der Nabucco-Pipeline investieren will, steht die endgültige Investitionsentscheidung weiter aus. Die Verhandlungen mit Aserbaidschan und Turkmenistan über langfristige Gaslieferverträge, die die Wirtschaftlichkeit der Pipeline sichern würden, sind noch zu keinem Ergebnis gekommen.
Im Sommer 2008 hatte die EU-Kommission es bereits geschafft, Turkmenistan zur Unterzeichnung eines Vorvertrags über die Lieferung von zehn Milliarden Kubikmeter Gas pro Jahr zu bringen, wie die russische Informationsagentur RIA Novosti berichtet. In einen gültigen Liefervertrag konnte dieser bislang aber noch nicht umgesetzt werden.
Das turkmenische Gas soll durch die Transkaspische Pipeline in die Nabucco-Leitung gepumpt werden. Doch auch dieses Projekt wurde mehrmals gebremst, weil nach wie vor ein Vertrag über die Grenzziehung zwischen Aserbaidschan und Turkmenistan fehlt. Das aserbaidschanische Gastransportsystem, das durch die Südkaukasische Pipeline mit der Türkei verbunden ist, ist nur 200 Kilometer von der turkmenischen Küste entfernt. Doch die beiden Länder können ihre territorialen Kontroversen nicht beilegen.