RWE verschiebt Verkauf seines Gasnetzes
Der Essener Energiekonzern RWE wird sein Gasnetz später als geplant verkaufen. Ursprünglich beabsichtigte das Unternehmen, den Verkauf im ersten Halbjahr 2010 über die Bühne zu bringen. Als Grund hierfür nennt RWE die noch ausstehende Festlegung der Erlösobergrenze der Transaktion, ohne die die Kaufinteressenten die künftigen Erträge des Gasnetzes nicht kalkulieren können.
Daneben wurde jetzt bekannt, dass der niederländische Energiekonzern Gasunie nicht mehr an dem RWE-Gasnetz interessiert ist. Wie das „Manager Magazin“ berichtet, soll das deutsche Regulierungsumfeld mit seinen unzureichenden Sicherheiten und Anreizen für Investitionen den Ausschlag für den Rückzug gegeben haben. In vielen anderen EU-Ländern seien deshalb höhere Renditen aus dem Netzgeschäft zu erwarten.
RWE verkauft sein 4.200 Kilometer langes Gasnetz auf Druck der EU-Kommission, um einem Wettbewerbsverfahren mit milliardenschwerer Geldstrafe zu entgehen. Die Wettbewerbskommission der EU ermittelte seit 2007 gegen den Essener Energiekonzern und warf ihm vor, seine markbeherrschende Stellung in Nordrhein-Westfalen zu missbrauchen. RWE soll Konkurrenten den Zugang zu seinem Gasnetz vorenthalten und so den Wettbewerb verzerrt haben.