Oettinger: Nabucco frühestens 2018 fertig
Die von der EU mitgeplante Erdgasleitung Nabucco wird frühestens im Jahr 2018 in Betrieb gehen. Das sagte EU-Energiekommissar Günther Oettinger (CDU) der „Süddeutschen Zeitung“. Die Pipeline, die Gas aus Zentralasien nach Europa transportieren und damit die Abhängigkeit der Europäer von russischen Lieferungen verringern soll, sei dennoch „ein Prestigeprojekt der Europäischen Union“, erklärte Oettinger.
Die Planungen seien aber noch nicht abgeschlossen. „Ich hoffe, wir werden 2010 den endgültigen Beschluss fassen, die Leitung zu bauen“, erklärte Oettinger. In den vergangenen Monaten seien die Chancen dafür deutlich gestiegen. Noch im September vergangenen Jahres habe die Wahrscheinlichkeit bei höchstens 30 Prozent gelegen, „jetzt sind es ungefähr 65 Prozent“, sagte der Unions-Politiker.
RWE bestritt die Verzögerung. Nabucco solle „2014 in Betrieb gehen“, sagte ein RWE-Sprecher in Essen. Der Energiekonzern rechne mit einer endgültigen Investitionsentscheidung im laufenden Jahr, sagte der Sprecher von RWE Supply & Trading, Michael Rosen, am Donnerstag. Der Bau solle 2011 beginnen und das erste Gas 2014 fließen. Die volle Kapazität des Gastransports über die Nabucco-Pipeline werde zwischen dem Betriebsbeginn 2014 und 2018 erreicht werden.
Bisherige Planungen sahen vor, dass Nabucco bereits von 2014 an Erdgas nach Europa transportieren sollte. Die voraussichtlichen Baukosten wurden mit 7,9 Milliarden Euro angegeben. Eigentümer der Leitung sollten mit jeweils etwa 16,7 Prozent die Unternehmen Botas (Türkei), Bulgarian Energy (Bulgarien), MOL (Ungarn), OMV (Österreich), RWE (Deutschland) und Transgas (Rumänien) sein.
(ddp.djn/mar/dri/mbr)
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