RWE: Markt soll über Ölpreisbindung entscheiden
Der Essener Energiekonzern RWE hätte nicht gegen eine Abschaffung der Bindung des Gaspreises an den Ölpreis. Die Entscheidung darüber solle allein dem Markt überlassen bleiben. Der für den Gaseinkauf und Gasgroßhandel zuständige RWE-Chef, Stefan Judisch, erklärte gegenüber dem „Handelsblatt“, dass es seiner Meinung nach keine Dogmen mehr beim Gashandel geben dürfe.
Das Unternehmen hat sich allerdings noch nie zum größten Teil über langfristige Lieferverträge mit Gas versorgt, denn RWE importiert gegenüber anderen großen Gasimporteuren wie E.on, Wingas und VNG nur verhältnismäßig wenig Gas und kann sich deshalb strategisch anders positionieren.
E.on setzt dagegen bei seinen Importen auf langfristige Lieferverträge und kauft nur einen kleinen Anteil auf dem Spotmarkt. Deshalb möchte der Konzern auch an der Ölpreisbindung des Gaspreises festhalten, auch wenn es sich erst kürzlich auf flexiblere Preise bei den langfristigen Gaslieferverträgen mit Gazprom geeinigt hat. Sie sichere die Importeure vor der Marktmacht der Gasproduzenten ab und trage so dazu bei, extreme Preisausschläge zu verhindern, so E.on.