Nabucco: Vorerst kein Gas aus Aserbaidschan
Aserbaidschan hat angekündigt, die Arbeiten an der Erschließung des Gasfeldes Schach-Denis-2 im Kaspischen Meer, die ursprünglich bereits 2013 beginnen sollten, auf das Jahr 2017 verschieben zu wollen. Der Grund für die Verzögerung soll die fehlende endgültige Investitionsentscheidung des Betreiberkonsortiums der Nabucco-Pipeline sein.
Das Nabucco-Konsortium wird voraussichtlich erst zum Jahresende die endgültige Entscheidung zum Bau treffen, sechs Monate später als geplant. Aserbaidschan benötigt jedoch eine positive Entscheidung, um seinerseits die Investitionssicherheit für die 20 Milliarden US-Dollar teure Erschließung des Gasfeldes zu garantieren, wie das österreichische „Wirtschaftsblatt“ berichtet. Somit blockieren sich beide Parteien aufgrund der ausstehenden Investitionsentscheidung gegenseitig.
Das Gasfeld Schach-Deniz ist eine der größten Gaslagerstätten im Kaspischen Raum. Die Gesamtressourcen werden auf 1,2 Billionen Kubikmeter Erdgas geschätzt. Um die Wirtschaftlichkeit der geplanten Gas-Pipeline zu sichern, ist das Nabucco-Konsortium auf langfristige Gaslieferverträge angewiesen. Neben Aserbaidschan verhandelt das Nabucco-Konsortium momentan noch mit Turkmenistan und dem Irak. Die Verhandlungen haben allerdings bislang noch zu keinem abschließenden Ergebnis geführt.