Nord Stream: Umweltschützer ziehen Klage zurück
Die Umweltverbände World Wide Fund for Nature (WWF) und BUND ziehen ihre Klage gegen den Bau der deutsch-russischen Ostseepipeline Nord Stream zurück. Im Gegenzug wird die Gaspipeline durch die Ostsee wird wesentlich umweltverträglicher gebaut als ursprünglich geplant. Die Umweltverbände konnten eine Reihe von entscheidenden ökologischen Nachbesserungen gegenüber dem Nord Stream-Betreiberkonsortium durchsetzen.
Die Betreiber haben den Umweltschützern garantiert, zusätzliche Naturschutzmaßnahmen beim Bau der Erdgasleitung umzusetzen. Dazu gehört unter anderem die Änderung des Baggerkonzeptes. Zudem werden die Gelder für Kompensationsmaßnahmen für Naturschutz und deren Unterhaltung um mehr als zehn Millionen Euro aufgestockt. Im Gegenzug stellen BUND und WWF die Rechtsverfahren gegen den Planfeststellungsbeschluss ein und verzichten damit auf einen möglichen Baustopp.
Nord Stream wird außer den von den Behörden geforderten Auflagen zusätzliche Naturschutzmaßnahmen in der Ostsee in Höhe von zehn Millionen Euro realisieren. Darüber hinaus wird das Unternehmen finanzielle Mittel zur Behebung von bisher nicht vorhersehbaren Umweltfolgen der Pipeline als Garantieleistung bereitstellen. Es sollen bis zu 1.000 Hektar Naturschutzflächen geschaffen werden, um die durch den Bau entstandenen Schäden auszugleichen. Nord Stream übernimmt für 35 Jahre die Unterhaltskosten für diese Fläche.
Mit Hilfe der zusätzlichen Finanzmittel können nun ohne Zeitdruck Naturschutzprojekte in den Ostsee-Lebensräumen entwickelt und umgesetzt werden. Das betrifft unter anderem Maßnahmen, um die Sauerstoffknappheit in dem ohnehin belasteten Meer zu verbessern. Ins Auge gefasst ist beispielsweise die Schaffung großer Feuchtgebiete in Küstennähe. In Frage kommt auch die Verlegung von Deichen, um Platz für überflutete Salzwiesen zu schaffen.