E.on öffnet Gasnetz für Konkurrenz
Die Europäische Kommission hat gestern dem Maßnahmen-Paket des Energiekonzerns E.on zugestimmt, mit dem es sich bereit erklärt hat, der Konkurrenz effektiven Zugang zum deutschen Gasmarkt zu öffnen. E.on hat damit auf Vorwürfe reagiert, es habe seine Wettbewerber in unlauterer Weise vom Markt ausgeschlossen und seine marktbeherrschende Stellung ausgenutzt. Der Energiekonzern entgeht damit einem drohenden Strafverfahren.
Nach einer kartellrechtlichen Untersuchung der Kommission hatte E.ON angeboten, bis Oktober 2010 große Kapazitätsvolumen an den Einspeisepunkten seiner Gasfernleitungsnetze freizugeben. Darüber hinaus wird E.on ab Oktober 2015 seine Kapazitätsbuchungen an den Einspeisepunkten des Netzes von NetConnect Germany auf 50 Prozent und seine Buchungen an den Einspeisepunkten des E.on-Netzes für L-Gas auf 64 Prozent der Leitungskapazität senken.
Die Zusagen dürften die Wettbewerbsmöglichkeiten anderer Unternehmen auf dem deutschen Gasmarkt zum Vorteil von Privat- und Unternehmenskunden strukturell erheblich verbessern. Der Zugang zu den Gasleitungen ist für Marktneulinge von entscheidender Bedeutung, denn ein unzureichender Infrastrukturzugang erschwert es ihnen, Kunden zu gewinnen, selbst wenn ihr Angebot wettbewerbsfähig ist. Die Untersuchung der Kommission ergab, dass E.on den größten Teil der verfügbaren Transportkapazitäten an den Einspeisepunkten seines Gasfernleitungsnetzes langfristig selbst gebucht hatte. Diese Buchungen könnten andere Gasunternehmen daran gehindert haben, auf dem deutschen Gasmarkt tätig zu werden und mit E.on in Wettbewerb zu treten.