Nabucco: Noch kein Gasliefervertrag mit Turkmenistan
Der Abschluss des ersten Gasliefervertrags für die geplante Nabucco-Pipeline verzögert sich erneut. Turkmenistan besteht vor Abschluss eines Gasliefervertrags mit dem Nabucco-Konsortium darauf, dass der Transit des Erdgases über Aserbaidschan und Georgien völkerrechtlich verbindlich zugesagt wird.
Bis Turkmenistan den Gasliefervertrag unterschreibe, könne es noch bis Ende des Jahres dauern, wie das "Handelsblatt“ unter Berufung auf den Chef der RWE-Handelstochter Supply & Trading, Stefan Judisch, berichtet. Zudem wolle Turkmenistan eine Erklärung der Bundesregierung, dass das turkmenische Gas einen wichtigen Beitrag zur europäischen Versorgungssicherheit beitrage.
Mitte April hatte bereits Aserbaidschan angekündigt, dass es ohne en endgültige Investitionsentscheidung des Betreiberkonsortiums der geplanten Gas-Pipeline die Erschließung des Gasfelds Schach-Denis-2 im Kaspischen Meer verschieben wolle. Das Erdgas dieses Feldes ist in erster Linie für die Nabucco-Pipeline vorgesehen.
Das Nabucco-Konsortium will zum Jahresende die endgültige Investitionsentscheidung für den Bau treffen, schon sechs Monate später als geplant. Die Bauarbeiten für die Erdgas-Pipeline sollen eigentlich Ende des Jahres 2011 beginnen.