Nabucco wartet weiterhin auf Gaslieferverträge
Ohne feste Lieferzusagen wird das Nabucco-Betreiberkonsortium das Startsignal für den Bau der geplanten Pipeline nicht geben. Das erklärte der Vorstandschef des österreichischen Energiekonzerns OMV, Wolfgang Ruttenstorfer, letzte Woche. Die Verhandlungen mit den in Frage kommenden Gasproduzenten über langfristige Gaslieferverträge, die die Wirtschaftlichkeit der Pipeline sichern würden, sind bislang zu keinem Ergebnis gekommen.
Turkmenistan und Aserbaidschan seien nach Ruttenstorfer die Gasproduzenten, wo die größten Chancen auf einen baldigen Vertragsabschluss bestehen, wie das „Handelsblatt“ berichtet. Turkmenistan dringt in den Verhandlungen darauf, dass der Transit des Erdgases über Aserbaidschan und Georgien völkerrechtlich verbindlich zugesagt wird. Mitte April hatte bereits Aserbaidschan angekündigt, dass es ohne en endgültige Investitionsentscheidung des Betreiberkonsortiums der geplanten Gas-Pipeline die Erschließung eines Gasfeldes im Kaspischen Meer, dessen Erdgas in erster Linie für die Nabucco-Pipeline vorgesehen ist, verschieben zu wollen.
Bisherige Planungen sahen vor, dass Nabucco bereits von 2014 an Erdgas nach Europa transportieren sollte. Die voraussichtlichen Baukosten wurden mit 7,9 Milliarden Euro angegeben. Eigentümer der Leitung sollten mit jeweils etwa 16,7 Prozent die Unternehmen Botas (Türkei), Bulgarian Energy (Bulgarien), MOL (Ungarn), OMV (Österreich), RWE (Deutschland) und Transgas (Rumänien) sein.