Schiefergas: Trügerische Hoffnung?

03.06.2010 von Thomas Meyer

Diese Gasvorkommen aus Schiefergestein (sogenanntes Schiefergas) sorgen derzeit in der europäischen Energiebranche für Hoffnung auf Entspannung bei der Erdgasversorgung, nachdem in den USA die Förderrückgänge durch die Schiefergas-Produktion bei der konventionellen Erdgasförderung kurzfristig ausgeglichen werden konnten. Dr. Werner Zittel, Wissenschaftler der Ludwig-Bölkow-Systemtechnik stellte diese Hoffnung bei der Vorstellung seiner noch unveröffentlichten Kurzstudie über „nichtkonventionelles Erdgas“ allerdings in Frage.

In der Studie belegt Zittel, dass die Schiefergas-Fördermethoden keineswegs neu sind. Neu ist nur deren intensive Anwendung, seitdem die US-Regierung unter George W. Bush im Jahr 2005 die Umweltgesetzgebung entschärfte. Die großflächige Erschließung von Schiefergas-Vorkommen steht damit in direktem Konflikt zur Schonung von Trinkwasser und Luft.

Unter der Annahme, dass in Europa ist weder ein ähnliches Lockern der Umweltgesetze wahrscheinlich ist, noch die Vorkommen so groß sind, schließt Zittel, dass die in Europa rückläufige Gasförderung durch die Produktion von Schiefergas nicht ausgeglichen werden könnte. Mehr Informationen zum Thema Schiefergas finden Sie in unserem Special.

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