Neuer Gasstreit: Russland vs. Weißrussland
Russland hat Weißrussland ein Ultimatum zur Begleichung seiner Gasschulden gestellt. Der Nachbarstaat schuldet dem russischen Energiekonzern Gazprom insgesamt 200 Millionen US-Dollar, die innerhalb der nächsten fünf Tage bezahlt werden sollen. Erst im Januar hatten sich Russland und Weißrussland nach monatelangem Streit um den Gaspreis auf einen neuen Liefervertrag geeinigt.
Der russische Präsidenten Medwedew und der Gazprom-Chef Miller drohten Weißrussland jetzt bei einem gemeinsamen Treffen harte Konsequenzen an, wie der Nachrichtensender „n-tv“ berichtet. Falls Weißrussland das Ultimatum ungenutzt verstreichen lasse, werde Gazprom die Gaslieferungen nach Weißrussland im Verhältnis zu dem ausstehenden Betrag reduzieren, so Miller.
Nachdem der Gasstreit zwischen der Ukraine und Russland endlich bereinigt zu sein scheint, übernimmt jetzt also Weißrussland die Rolle der Ukraine – mit denselben Folgen für die europäische Versorgungssicherheit, denn auch Weißrussland ist ein wichtiges Transitland für Europa. Bereits im Dezember 2006 führte ein Gasstreit zwischen Gazprom und Weißrussland dazu, dass Russland im Januar vorübergehend die wichtige Erdölleitung „Freundschaft“ sperrte - wovon vor allem Deutschland, Tschechien und Ungarn betroffen waren.