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Russland dreht Weißrussland das Gas ab
Russland hat heute damit begonnen, die Gas-Lieferungen nach Weißrussland schrittweise zu drosseln, nachdem Russland seinem Nachbarstaat vor wenigen Tagen eine letzte Chance gegeben hatte, ausstehende Gasschulden in Höhe von 200 Millionen US-Dollar zu begleichen. Erst im Januar hatten sich Russland und Weißrussland nach monatelangem Streit um den Gas-Preis auf einen neuen Liefervertrag geeinigt.
Weißrussland kritisierte die Drosselung der russischen Gas-Lieferungen heute laut „Handelsblatt" als „illegal und unbegründet" und kündigte bereits am Wochenende an, eine wichtige Transitleitung in den Westen anzuzapfen, sollte Russland die Gas-Lieferungen einstellen. Bereits im Dezember 2006 führte ein Gasstreit zwischen Gazprom und Weißrussland dazu, dass Russland im Januar vorübergehend die wichtige Erdölleitung „Freundschaft“ sperrte und die Gaslieferungen vor allem nach Deutschland, Tschechien und Ungarn nur stark eingeschränkt eintrafen.
Einen erneuten Versorgungsengpass werden diese Staaten momentan aber nicht fürchten müssen. Gazprom erklärte bereits, das für Westeuropa bestimmte Gas notfalls über die Ukraine und Polen an seine Bestimmungsorte transportieren zu wollen.