Weißrussland sperrt Gas-Transit nach Westeuropa
Von der Unterbrechung der weißrussischen Transitleitungen ist besonders das EU-Mitgliedsland Litauen betroffen, dass seinen gesamten Gasbedarf über diese Transitleitung deckt, wie das „Handelsblatt“ berichtet. Die EU-Kommission hat unterdessen beide Staaten aufgefordert, ihre vertraglichen Pflichten einzuhalten. Noch seien keine Versorgungsausfälle bekannt. Russland erklärte bereits, im Falle von Versorgungsengpässen auf die ukrainischen Transitleitungen zurückgreifen zu wollen.
Bundeswirtschaftsminister Rainer Brüderle (FDP) erwartet wegen des Gasstreites zwischen Russland und Weißrussland zunächst keine negativen Auswirkungen auf die Gasversorgung in Deutschland. Der Minister begründete seine Einschätzung am Dienstag damit, dass der Gasverbrauch im Moment jahreszeitlich bedingt gering sei und die Speicher gut gefüllt seien. Zudem stünden Deutschland alternative Liefermöglichkeiten zur Verfügung.
Bereits im Dezember 2006 führte ein Gasstreit zwischen Gazprom und Weißrussland dazu, dass Russland im Januar vorübergehend die wichtige Erdölleitung „Freundschaft“ sperrte - wovon vor allem Deutschland, Tschechien und Ungarn betroffen waren.