Nabucco-Pipeline: RWE spricht Klartext
Der deutsche Energiekonzern RWE setzt feste Zusagen der Gas-Förderländer Aserbaidschan und Turkmenistan sowie den Einstieg neuer Anteilseigner in das Nabucco-Betreiberkonsortium voraus, wenn zum Ende des Jahres eine positive Investitionsentscheidung seitens des Unternehmens getroffen werden soll.
Solange man keine Gas-Lieferverträge mit den Gasförderländern Aserbaidschan und Turkmenistan abgeschlossen habe, werde man kein Geld in das geplante Pipeline-Projekt investieren, sagte der für „Supply und Trading“ zuständige RWE-Manager Stefan Judisch laut „Handelsblatt“. Nabucco soll jährlich bis zu 31 Milliarden Kubikmeter Gas aus der kaspischen Region, Zentralasien und dem Nahen Osten über die Türkei nach Europa transportieren. Die Pipeline soll die Abhängigkeit der Europäer von russischen Lieferungen verringern.
Bisherige Planungen sahen vor, dass die über 3.300 Kilometer lange Nabucco-Pipeline bereits von 2014 an Gas nach Europa transportieren sollte. Die voraussichtlichen Baukosten wurden mit 7,9 Milliarden Euro angegeben. Eigentümer der Leitung sollten mit jeweils etwa 16,7 Prozent die Unternehmen Botas (Türkei), Bulgarian Energy (Bulgarien), MOL (Ungarn), OMV (Österreich), RWE (Deutschland) und Transgas (Rumänien) sein.