Warum so wenige den Gasanbieter wechseln
Die Gründe für die eher gering ausgeprägte Wechselbereitschaft der Bundesbüger sind vielschichtig. Neben dem Aufwand und der zu geringen Kostenersparnis erwarten viele bei einem Wechsel des Energieversorgers technische Pannen: Fast ein Drittel befürchtet, nach einem Wechsel aufgrund von Pannen möglicherweise ohne Strom oder Heizung dazustehen. Bei der Generation ab 65 Jahre teilen sogar 44 Prozent diese Sorge. Hinzu kommt eine weit verbreitete Skepsis gegenüber der Angebotslandschaft. Nach den Ergebnissen der Studie schrecken die vielfach als kompliziert empfundenen Angebote und Tarife ab. Nicht kundenfreundlich – so lautet das Urteil von immerhin 60 Prozent der Befragten bei der Energieversorgung.
Historisch bedingt, profitieren hiervon die angestammten Versorger bei Strom und Gas. Deren bisher treu gebliebene Kunden zählen zu den besonders Wechselunwilligen: Ein klarer Nachteil für die Wettbewerber, die sich ihren Kundenstamm erst erarbeiten mussten. Die angestammten Anbieter mit vielen Altkunden können sich indes nicht ausruhen: Diejenigen, die schon einmal gewechselt haben, sind eher bereit, dies auch erneut zu tun. Ist die Hürde erstmalig genommen, sinkt die Kundenbindung deutlich.
Umgekehrt ergibt sich daraus auch für die neuen Marktteilnehmer die Notwendigkeit, neu gewonnene Kunden mit überzeugenden Leistungen dauerhaft zu binden. Technische Störungen beim Wechselprozess – wie sie aus dem Bereich Festnetz und Internet immer wieder berichtet werden – sind beim Strom und Gasanschluss kaum zu erwarten.
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