E.on will Gaslieferverträge der Marktlage anpassen
E.on Ruhrgas will seine langfristig abgeschlossenen Gaslieferverträge zukunftsfest machen. Sie müssten der aktuellen Marktanlage anpasst werden, erklärte Klaus Schäfer, E.on Ruhrgas-Vorstandsvorsitzender, gestern auf einer Offshore-Messe im norwegischen Stavanger.
Die aktuelle Marktlage sieht er gekennzeichnet durch ein Überangebot an Erdgas, das in Europa zu einem deutlichen Verfall des Gaspreises an den Spotmärkten geführt habe. Dies erfordere seiner Meinung nach ein Nutzen der Flexibilität in der Erdgasbeschaffung und ein Anpassen der Verträge an die aktuelle Marktlage. „In den Verhandlungen mit den großen Erdgasproduzenten müssen wir die langfristigen Lieferverträge zukunftsfest machen und zentrale Stellschrauben in den Verträgen neu justieren, um flexibel auf die jeweilige Marktlage reagieren zu können“, so Schäfer.
E.on fordert deshalb von Gazprom weitere Gaspreis-Nachlässe im Bezug auf die russischen Gaslieferungen im Rahmen der langfristig abgeschlossenen Gaslieferverträge. In einem gestern erschienen Interview schätzte der Gazprom-Vizechef Alexander Medwedew die aktuelle Marktlage jedoch zumindest mittelfristig anders ein. Er erklärte, dass er mit einer Verdoppelung der Großhandels-Gaspreise in den nächsten zwei Jahren rechne.