Energiemarkt: Mehr Erdgas, mehr Wettbewerb
Für eine stärkere Rolle von Erdgas im deutschen Energiemix hat sich Dr. Gerhard König, Sprecher der Geschäftsführung der Wingas-Gruppe, auf einem Energiekongress in München ausgesprochen. Insbesondere bei der Stromerzeugung müsse Erdgas künftig eine größere Rolle spielen.
„Neben einer klimafreundlichen und sicheren Versorgung brauchen wir auch ausreichend Wettbewerb auf dem Energiemarkt. Denn nur ein funktionierender Wettbewerb sichert angemessene Preise", sagte König. Funktionierender Wettbewerb sei aber nur bei einer Vielzahl von Marktteilnehmern gewährleistet. „Mit Investitionen in dezentrale Stromerzeugung könnten etwa kommunale Versorger selbst zu Energieerzeugern werden und sich von den wenigen Produzenten unabhängig machen", erklärte König weiter.
Dezentrale Energieerzeugung ermöglicht den Ausbau der erneuerbaren Energien und den Bau und Betrieb der effizientesten Anlagen zur Strom- und Wärmeerzeugung: Umweltschonende Kraft-Wärme-Kopplungs-Anlagen, die zu über drei Viertel mit Erdgas betrieben werden. Der direkte Verbrauch vor Ort und die energieeffiziente Nutzung von Strom und Abwärme bergen enorme Einsparpotenziale: mit Blick auf CO2-Emissionen ebenso wie auf Kosten für die Verbraucher.
Hohes Potenzial für dezentrale Stromerzeugung sieht König auch in den deutschen Privathaushalten. Jeder zweite in Deutschland genutzte Kubikmeter Erdgas wird von privaten Haushalten und von Kleinverbrauchern wie Handel- und Dienstleistungsunternehmen verbraucht. Bislang nahezu ausschließlich zur Wärmeerzeugung. „Das kann sich ändern. Mit kleinen Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen (KWK) und in ihrer Verbindung mit der Solarnutzung werden Verbraucher künftig zu Anbietern ihres eigenen grünen Stroms." Mikro-KWK-Anlagen erzeugen im Gegensatz zu den herkömmlichen Heizanlagen neben der Wärme auch gleichzeitig Strom.