NRW will Schiefergas-Vorkommen erkunden
In Nordrhein-Westfalen (NRW) sollen riesige, bislang unerschlossene Erdgas-Lagerstätten ausgebeutet werden, darunter hauptsächlich Schiefergas-Vorkommen. Es ist in Gesteinsschichten sowie in Kohleflözen eingelagert und kann nur mit hohem Aufwand gefördert werden. Der US-Ölmulti ExxonMobil sowie neun weitere Energieunternehmen aus Australien, Kanada und Deutschland vom Land Genehmigungen für millionenteure Probebohrungen erhalten haben.
Das geht aus einer Antwort von NRW-Wirtschaftsminister Harry Voigtsberger (SPD) an die Landtagsfraktion der Grünen hervor, wie die „Westdeutsche Allgemeine Zeitung“ berichtet. Die Gesamtfläche, in der Schiefergas-Lagerstätten zunächst erkundet werden sollen, entspricht der Hälfte der Fläche NRWs. Der Schwerpunkt dabei soll im nördlichen Münsterland liegen. In Borken, Steinfurt und Nordwalde will ExxonMobil demnach in Kürze Bohrungen durchführen. Betroffen sein sollen auch das nördliche und südliche Ruhrgebiet sowie Kreise im Sauerland.
Die Grünen im Bundestag und NRW-Landtag fühlen sich von diesen Plänen allerdings überrumpelt. „Wir sind überrascht. Wir wussten von nichts. Die Claims wurden still und heimlich abgesteckt", sagte Oliver Krischer, Energieexperte der Grünen im Bundestag. Dabei wird das Gestein durch Sprengungen gespalten. Die Grünen befürchten, dass bei der Schiefergas- Fördertechnik giftige Chemikalien und radioaktive Stoffe ins Grundwasser gelangen. Im Münsterland habe sich bereits eine erste Bürgerinitiative gegründet.
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