Pipeline-Poker: Nabucco sieht sich gegenüber South Stream im Vorteil
Das Betreiberkonsortium der geplanten Nabucco-Pipeline, die Gas aus dem Kaspische Raum nach Europa transportieren soll, sieht sich gegenüber dem Konkurrenzprojekt der South Stream-Pipeline im Vorteil.
Einerseits sei die Machbarkeitsstudie des Projekts bereits 2004 vorgelegt worden, wogegen eine solche Studie bei der South Stream-Pipeline immer noch aussteht. Zudem werde die Realisierung der South Stream-Pipeline wohl dreimal so teuer werden wie der Nabucco-Pipeline, so Nabucco-Geschäftsführer Reinhard Mitschek gegenüber dem österreichischen „Wirtschaftsblatt“.
Bislang fehlen allerdings immer noch die langfristigen Gas-Lieferverträge, die den Betrieb der Nabucco-Pipeline wirtschaftlich machen. Das Betreiberkonsortium steht dazu in Verhandlungen mit Aserbaidschan, Turkmenistan und dem Irak. Mitschek erklärte dazu der Zeitung, dass man damit rechne,die ersten Verträge entweder noch in diesem Quartal oder im Verlauf des ersten Halbjahres 2011 abzuschließen.
Nabucco ist ein Gemeinschaftsprojekt der Unternehmen Botas (Türkei), Bulgarian Energy (Bulgarien), MOL (Ungarn), OMV, RWE und Transgas (Rumänien). Jeder Partner hält ein Sechstel der Anteile. Der Bau der Pipeline soll 2011 starten, 2014 soll dann das erste Gas fließen.