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Dorf versorgt sich selbst mit Biogas-Wärme
Das niedersächsische Dorf Malstedt hat sich in beispielhafter Geschlossenheit dazu entschieden, sich selbst mit Wärme aus einer Biogasanlage zu versorgen. Das nachhaltige Energiekonzept setzt auf die Biomasse-Versorgung durch lokale Landwirte und versorgt insgesamt 58 Haushalte und Unternehmen mit Wärme. Dafür wurden drei Blockheizkraftwerke, ein Spitzenlastkessel sowie mehr als vier Kilometer vorisolierte flexible Rohrsysteme zusammen mit der Biogasanlage zu einem zukunftssicheren Nahwärmenetz verbunden.
Die derzeit kreisweit größte Biogasanlage hat ihren Standort am Ortsrand und wird von 15 ortsansässigen Landwirten regelmäßig mit Biomasse versorgt. Das Blockheizkraftwerk, untergebracht in einer Scheune in der Dorfmitte, erzeugt aus dem gewonnenen Biogas kontinuierlich Wärme und Strom. Die angeschlossenen 58 Haushalte und Betriebe werden mit Wärme versorgt, die Heizkosten sinken um gut 30 Prozent. Der erzeugte Strom wird in das öffentliche Netz eingespeist und staatlich vergütet. Die Betreiber rechnen damit, dass sich die Gesamtinvestition schon nach recht kurzer Zeit amortisiert.
Die eingesetzte Biomasse besteht vorwiegend aus speziell angebauten Pflanzen wie beispielsweise Mais und Gras sowie aus Gülle. Auf diese Weise können auch bislang ungenutzte Pflanzen ganz oder anteilig Verwendung in der Biogasanlage finden. Die Nutzung regenerativer Energiequellen trägt zur Einsparung fossiler Brennstoffe bei, deren Vorräte begrenzt sind. Zudem kann Biogas auch als Treibstoff für entsprechend umgerüstete Kraftfahrzeuge sowie als Erdgas-Ersatz verwendet werden. Als Nebenprodukt in der Biogasanlage entsteht aus den Gärresten hochwertiger Dünger, der im Vergleich zu Gülle weniger geruchsintensiv und verträglicher beim Ausbringen ist.
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