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E.on Ruhrgas-Ausstieg bei Gazprom: Merkel bespricht sich mit Putin

25.11.2010 von
Verkauft E.on Ruhrgas seine Gazprom-Anteile?Beim Treffen mit dem russischen Ministerpräsidenten Wladimir Putin am Freitag wird Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) auch die Möglichkeit eines Ausstiegs von E.on Ruhrgas bei Gazprom erörtern. Putin-Sprecher Dmitri Peskow sagte am Mittwoch, das Thema stehe beim Besuch des russischen Ministerpräsidenten auf der Tagesordnung.
 
E.on Ruhrgas ist mit 3,5 Prozent an Gazprom beteiligt und damit der größte Auslandsinvestor beim russischen Gasgiganten. Der Anteil hat einen Wert von 4,5 Milliarden Dollar. Der deutsche Versorger hatte kürzlich einen Strategiewechsel angekündigt. Er sieht verstärkte Investitionen in Asien und Südamerika vor. Welche europäischen Aktiva dazu möglicherweise verkauft werden, hat E.on bisher nicht mitgeteilt.
 
E.on hatte das Gazprom-Paket lange als strategische Investition betrachtet. 2008 tauschte der deutsche Energiekonzern dann einen Anteil von drei Prozent gegen eine 25-prozentige Beteiligung an dem sibirischen Gasfeld Juschno Russkoje und hatte danach den restlichen Anteil von 3,5 Prozent nur noch als finanzielles Engagement bezeichnet.
 
Nach Informationen der russischen Wirtschaftszeitung „Kommersant“ will E.on Ruhrgas seine Beteiligung schon bald an die staatliche russische Bank für Außenwirtschaft verkaufen. Ein Verkauf am Markt komme wegen des Volumens nicht infrage. Dazu sagte der russische Finanzminister Alexei Kudrin, der zugleich im Verwaltungsrat der Bank sitzt, über einen Kauf der E.on Ruhrgas-Anteile an Gazprom sei bislang nicht gesprochen worden.
(dapd/jwu/pon /1)