Grünen-Expertin will Schiefergas unter Auflagen erschließen lassen

Die Grünen wollen sich der Erkundung neuer Gasquellen wie Schiefergas in Deutschland nicht grundsätzlich verschließen.
 
Angesichts der immer größer werdenden Abhängigkeit von Erdgasimporten und der „fragwürdigen Förderbedingungen“ in vielen außereuropäischen Förderländern sollte eine Erschließung von Schiefergas prinzipiell ermöglicht werden, sagte die energiepolitische Sprecherin der Grünen-Fraktion im Landtag, Wibke Brems. Allerdings müssten dabei höchste Umweltstandards eingehalten werden.
 
Hintergrund der Äußerungen sind vermutete sogenannte unkonventionelle Erdgasvorkommen wie Schiefergas in weiten Teilen von NRW, die Energiefirmen nutzen wollen. Unter „unkonventionellem Erdgas“ wird Gas verstanden, das nicht auf die herkömmliche Weise gefördert werden kann. Vielmehr ist das Erdgas in tiefen Gesteinsschichten gespeichert, zum Beispiel in Sandsteinen, Tonsteinen oder Kohleflözen, und muss mithilfe eines aufwendigen Verfahrens und verschiedener Chemikalien gefördert werden.
 
Inzwischen seien bereits 19 sogenannte Aufsuchungslizenzen nach „unkonventionellem Gas“ vergeben worden, sagte Brems unter Berufung auf einen Brief von Wirtschaftsminister Harry Voigtsberger (SPD) an sie. Das Gebiet, in dem nach Gas gesucht werden soll, erstreckt sich demnach vom südlichen Rheinland über das Ruhrgebiet und das Münsterland bis nach Ostwestfalen. In Nordwalde im Münsterland gebe es bereits erste Probebohrungen, sagte Brems. Weitere Anträge für Probebohrungen seien ihr jedoch nicht bekannt. Dass in Nordrhein-Westfalen nach „unkonventionellem Erdgas“ gesucht wird, ist allerdings nicht neu. Bereits in den 1990er Jahren habe es Probebohrungen gegeben, sagte die Grünen-Expertin.
(dapd/toh/mwa /1)
 
Mehr Informationen zu den Gefahren bei der Förderung unkonventioneller Erdgasquellen wie Schiefergas finden Sie in unserem Special zum Thema.

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